Kreatives Schreiben für Informatiker und Metzger.
Ich bin auf der Suche nach Ideen, die das kreative Schreiben in die Weite der Welt hinaustragen. Im Januar habe ich Gespräche geführt mit einer Koryphäe des Digital New Business.Dazu habe ich im Newsletterkurs, den ich mit der genialen Erica Sauta gebe, nach Themen geforscht. Und ich bin wie immer in mich gegangen und habe mich gefragt: Welcher Schreibkurs würde die Menschen aus ihren Bürostühlen reissen?
Das Resultat ist im Titel ersichtlich: Das Thema, das die Herzen höher schlagen lässt, ist das kreative Schreiben in Berufsfelder zu tragen, in denen eine schöpferische Wüste herrscht. Nun ist mir das Potential bewusst, und ein Kursdesign beginnt mir vorzuschweben. Doch nun ist schon wieder der 1. April und ich frage mich, wo ich nur die ganze Zeit verplempert habe.
ZackZack, BämBäm, ruft mir mein inneres Fräulein Rottenmeier zu, und meine innere Mutter montiert ihren strafenden Blick und denkt sich ihren Teil zu ihrem abgehobenen Töchterchen. Ja, mein inneres Team hat es schon in sich, mir ein superschlechtes Gewissen und Schuldgefühle à Discretion zu liefern.
Kreatives Sicherheitsrisiko?
Doch konkret: Was passiert, wenn ich einer Gruppe sympathischer IT-Nerds bei der SBB beibringe, dass die Sprache, ebenso wie Code beim Programmieren, einen Subtext hat, den jeder Mann und jede Frau ganz persönlich kreieren kann? Werde ich dann irgendwann dafür verantwortlich gemacht, dass einer ebendieser Informatiker, der z.B. für die Sicherheit bei der SBB verantwortlich ist, einfach einen Zug verliert vor lauter kreativem Tagträumen?
Haha, das gäbe eine grosse Resonanz in der Presse und gratis PR.
Aber es ist wirklich nicht von der Hand zu weisen: Kreative leben gefährlich. Wie Alice mit ihrer Rutschpartie ins Wunderland betritt man eine fremde Welt, und man weiss nie, wie und womit man wieder nach Hause kommt. Also ist eine meiner Aufgaben, einen guten Rahmen zu stecken.
Denn dafür haben sie ja mich und meine Erfahrung. Seit 35 Jahren wandere ich durch meine Fantasie und fische nach Ideen, die ich in der Werbung verkaufe. Kreativität und kommerzielles Denken sind eine wunderbare Kombination, denn sie hat mich befähigt, Deadlines zu respektieren und Rechnungen zu bezahlen. Und dazu habe ich ein wunderbares Rezeptbooklet, eine dystopische Graphic Novel und ein Textselfie geschrieben und mit Crowdfunding gedruckt. Und alles hat mich persönlich ein schönes Stück weitergebracht, so wahr ich hier stehe.
Wenn jetzt ein Metzger eines Morgens mit der Sehnsucht erwacht, einen Roman zu schreiben oder seine Werbung selber zu texten, dann kann er sich gerne bei mir so einen Kurs massschneidern lassen. Einfach ein paar Kollegen überzeugen und ich mache das. Einen Job hat er ja schon, und so kann er sich sorgenfrei in die Kreation einweihen lassen. Was eigentlich nicht so schwer ist, sondern einfach viel Training bedeutet, um Vertrauen ins eigene Selbst und ins eigenen Schreiben zu bekommen.
Also: Auf was wartet Ihr?