27
Okt
2016

Konsumentern wir die Zukunft!

Was wie ein Orthographiefehler oder Kalauer tönt, hat mich als Gedanke seit dem letzten Blog verfolgt. Wie kann ich in Worte fassen, was ich meine mit der Umgestaltung der Zielgruppe Konsument? Konsumenten am Konsumende! war der erste Gedanke. Aber das war in den Sechziger Jahren das Motto der Blumenkinder und Alternativen. Alle gegen die Wegwerfgesellschaft. In selbstgefärbter Wollunterwäsche herumlaufen, hat sich nicht durchgesetzt. Plus sind Eskapismus und Eremiten-Existenzen keine Lösung für 7 Milliarden hungriger Menschen. Doch die Inspiration für Natur in Reinkultur hat 50 Jahre später Riesenmärkte eröffnet: Bio, Knospe, Max Havelaar etc. Ein Megatrend! Sicher ist, es gibt in der digitalen Transformation auch den Megatrend zum Mega-Rationalisieren. Ganze Dienstleistungsketten sterben ab, viele Jobs gehen verloren: Keine Post-, Banken-, SBB-Schalterbeamten, die mich bedienen. Geschäfte an Toplagen mit wunderbaren Interieurs und Produkt-Beratungen, die dann beim günstigsten Onlineanbieter zum Kauf führen. Ganz zu schweigen von ganzen Industriezweigen, die seit Jahrzehnten ins Ausland verlagert werden, weil man dort viel günstiger produziert. Ich als Kreative glaube, wir müssen uns einerseits mit vielen neuen harten Realitäten arrangieren, und wir können andrerseits mit den daraus resultierenden Freiheiten, das Beste an Lebensqualität für uns rausholen. Eine neue kreative Art der Armut. In der New Brave World, die Aldous Huxley vorgeträumt hat, werden Menschen bis in die Bewusstlosigkeit überinformiert. Ich glaube das nicht. Wenn viele Menschen arbeitslos werden, werden sie eine Idee haben, sie werden sich etwas einfallen lassen. Textende werden, Blogs schreiben, Menschen begeistern zum Teilhaben an einer Produktionskette, die dann nicht im Regenwald beginnt. Wie Carlo Pertini, der Gründer von Slow Food gesagt hat: Die Slow Food Bewegung ist eine Idee, die in Afrika anders zur Anwendung kommt als im Piemont, und doch ist sie ein globale Idee, die alle lieben und leben können, weil wir nur diesen Planeten haben.

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