19
Mai
2019

Game of Thrones: Brenne für Deine Idee.

Was die Khaleesi wirklich nie zu Werbung und Kommunikation gesagt hat.

Danaerys Targaryen hat eine sehr kreative Karriere als Frauenfigur in einer innovativ ausgedachten Fantasy Welt erlebt, ersonnen von George RR Martin. Sie verkörpert den Zwiespalt der zwei wichtigsten (Welt)-Ideen, die gegeneinander kämpfen: Bist Du für alle oder für wenige?

Die Drachenkönigin ist tot. Hoch lebe die Drachenkönigin!

„Sich nicht entscheiden, nur halbherzig an eine Idee zu glauben, ist tödlicher, als sie zu hassen. Du musst es durchziehen, und auch wenn es auf dem Weg zum Ziel aussieht, als hättest Du die schlechteste Idee aller Zeiten gehabt. Wenn Du es nicht durchziehst, wirst Du es nie wissen. Wenn Du es durchziehst, landest Du als alter Tattergreis vielleicht im Klub der vergessenen Khalessi-Anhänger, aber hei! immer noch besser, als allein auf einem grossen Haufen Schwerter, Nichts oder Geld zu sitzen mit einem Herz aus Stein.

„Parallelen zur Philosophie des Werbetextens gibt es viele: Für eine Idee musst Du bereit sein, selber durchs Feuer zu gehen. Denn vor einer neuen Idee sind alle Menschen gleich: Nämlich hilflos im Beurteilen. Niemand kann Dir zur Hilfe eilen, du musst es selber wissen, irgendwie, tief drinnen in Dir, ob Du eine Idee gut findest oder nicht. Ob sie zu Dir gehört oder nicht. Ob sie Dein Herz anfeuert oder nicht. Aber Achtung! Wenn Du Dich entschieden hast, ist es besser, Du bleibst Deiner Idee treu. Denn: Je mehr und je länger und je konsequenter Du an eine Idee glaubst, umso mehr Leben bekommt sie eingehaucht. Du wirst die Idee.“

Zu Game of Thrones und dem grossen Finale.

„Ich liebe die Idee, dass ein bettelarmes Mädchen mit einem belasteten Namen, sich aufmacht, die Welt zu erobern. Diese Idee ist irgendwie neu. Nur in der griechischen Mythologie gibt es verrückte Königinnen und Göttinnen, die alles wagen, aber nie mit Drachen! Es ist die geniale Fähigkeit von Danaerys Stormborn, die neue Lösung zu sehen und zu sein. Die Idee, die niemand anderem in den Sinn gekommen wäre, zu verfechten. Das macht sie so einzigartig. Die Khaleesi der ersten Staffeln war eine Märtyrerin, geschlagen durch die schlimmsten Prüfungen, die eine Frau erleben kann. Den Tod ihrer Eltern, ihrer Brüder, den Tod ihres Kindes, den Tod der grossen Liebe. Doch sie macht weiter. Einmalige Heldin. Noch nie da gewesen. Ohne Liebes-zu-Zweit. Dafür mit netten Liebhabern.

„Und das bizarrste Element von George RR Martin, das bei Game of Thrones immer wieder eingesetzt wird: Der Muttermord. Ja, sogar der zelebrierte Muttermord. Der Muttermord ist eine vernachlässigte epische Heldensaga und er hat hier ein paar Denkanstösse gegeben.“

Oder wieso schon wieder eine tolle Frau ins Gras beissen musste.*

Die Mutter der Drachen ist tot. Und auf der Metaebene irgendwie logisch. Eine Mutter muss immer wieder für etwas Neues sterben, in jeder Phase, in der sie ihr Kind loslassen muss. Sonst kann das Kind nicht in die Welt hinaus und der erwachsene Mensch werden, den er werden muss. Niemand hat dieser schwersten Aufgabe so ein Denkmal gesetzt wie George RR Martin. Mütter sterben in Game of Thrones wie die Fliegen. Die guten wie die schlechten Und am Schluss ist konsequenterweise auch die Mutter der Drachen dran.“

*Dank des Wiederauferstehungstricks von George RR Martin gibt es aber Hoffnung, dass Mütter, nachdem sie gestorben sind- hingemacht von ihrem Nachwuchs, von ihren Untertanen, von ehemaligen Lovers und Ehemännern – doch noch wie Phoenixe aus der Asche aufsteigen können. Im fünften Buch gibt es Indizien dafür. Die Fortsetzungsidee: Der Drache bringt die tödlich verwundete Dany zu einer roten Priesterin nach Alt Valyria und sie spricht für sie die Formeln des Lebens. Tadah!

Gerorge RR Martin hat die echte Geschichte noch nicht fertig geschrieben und ich wette, es wird anders enden als in der Fernseh-Serie.

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