Angst/Deus ex Macchina (2)
Horoskope lesen, Tarotkarten legen, Homöopathie einnehmen, Statistiken kennen, Wissenschafter verstehen, Volkswirtschaft durchblicken. Bitte unterstreiche mit Rot die phantastischen Kräfte und mit blau die rationalen Faktoren. Simpel, oder? Doch ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Wenn es um die wahre Wirkung dieser Einflussfaktoren auf unser Handeln geht, staune ich immer wieder. Jeder Mensch hat einen eigenen Filter gebaut, wie er mit allem umgehen kann, das ihn trifft. Das Meiste wird abgeschmettert und nicht akzeptiert. Bevor es uns wirklich betrifft, muss eine neuen Information durch unser Denken und unser Fühlen akzeptiert werden. 28 mal, bevor ein Erwachsener etwas Neues integriert. Doch wenn die Angst als grösste Barriere wegfällt, kann man Quantensprünge und Wertewandel erleben.
Mein Beruf die Sprache geworden. Einerseits weil ich darin alles leben und erfinden, und andrerseits, weil ich meine Vorstellungskraft ohne Angst für ein Ziel einsetzen kann. Zuerst in der Werbung, dann im Dozieren und jetzt auch im Menschen begleiten. Meine Erfahrung in der Werbung ist, man kann mit Sprachkraft Anziehung ausüben, Haltungen verändern, Aktionen auslösen, Treue alimentieren und sogar eine Beziehung aufbauen, die überdauert. In den schöpferischen Coachings und Begleitungen kann ich Sprache zum sicheren Spielplatz werden lassen und zum Eintrittsticket zu einer neuen Welt.
In den griechischen Theaterstücken gibt es nicht nur den Chor, der Böses voraussagt, es gibt auch diesen genialen Trick, der am Ende alles richtig rückt. Deus Ex Machina heisst die Intervention. Man liess diesen Korrektur-Gott auf einer von Seilen getragenen Wolke herunter schweben und er brachte alles in Ordnung, manchmal sogar im Befehlston. Das verspreche ich in meinen Schreibkraft-Workshops und Creative Coachings auch. Sobald die Welt in Sprache gefasst, das Problem in Wort und die Krise in Sätzen festgehalten wird, ist die Chance da, schöpferisch zu werden. Als Gott in der eigenen Sprachkreation, kann alles passieren. Vergebung, wütendes Aufbegehren, Hilferufe, Liebesbekenntnisse, Klartext, einfach alles ist möglich. Natürlich geht die Korrektur im echten Leben ihr eigenes Tempo, doch wer in der Sprache schöpferisch gehandelt hat, hat die Emotionen und Gefühle auf seiner Seite. Kann die Angst nicht mehr eine unüberwindliche Wand darstellen.
Ich habe mich als Kind zeitweise vor lauter Angst vor der Realität in meine Phantasiewelt zurückgezogen. Ich warf ein Buch nach dem anderen in das Feuer meiner Neugier und siehe da, meine Welt war warm und gut. Es gab Helden, die im richtigen Moment auftauchten und die grosse Liebe, die für ewig dauerte. Gerne wäre ich für immer dort geblieben, doch die Sehnsüchte, die von der Erzählkunst angefacht worden waren, trieben mich in die echte Welt zurück. Ich merkte zwar schnell, dass ich nicht fähig war, echte Tiefschläge und Enttäuschungen einzustecken auf dem Weg zum Happy End. Dank der Vorbilder, sagte ich dem Bösewicht auf dem Pausenplatz klar und deutlich, dass er den schmächtigeren Jungen nicht verprügeln soll. Ich rannte dann davon, aber immerhin.
Wenn sich in Ihnen auch eine Sehnsucht regt, ob von Filmen, Serien auf Netflix, Büchern oder Erzählungen von Freundinnen und Freunden angeregt, dann melden Sie sich doch bei mir für eine schöpferische sprachlicher Erstaufführung: info@schreibkraft.ch